Was ist Graphologie?

Die Beschäftigung mit Graphologie als Lehre von der Handschrift hat ihre Wurzeln in Frankreich, Italien oder auch China und geht zumindest auf das 17. Jahrhundert zurück. Im deutschen Sprachraum haben sich u.a. auch Goethe und Schiller mit diesem Thema beschäftigt. Die heutige Graphologie beruht auf den wissenschaftlichen Grundlagen der Schulen Klages, Pophal, Heiss und Pulver.

Die Graphologie bedient sich der Tatsache, dass beim Schreiben eine „fixierte Bewegungsspur“ (Max Pulver) als Ausdruck eines unbewußten Antriebs entsteht. Die Entwicklung der Handschrift eines Menschen verläuft parallel zur Entwicklung seiner Persönlichkeit. Aus kindlichen Kritzeleien entwickeln sich zunächst mühsam Schriften von Schulkindern, die dann bei Jugendlichen und Erwachsenen ihre volle Entfaltung erleben. Handschrift ist aber auch von psychischen Befindlichkeiten (z.B. Niedergeschlagenheit, Zufriedenheit, etc.) abhängig. Geübten Graphologen gibt der Schreiber Einblick in seinen Charakter, lässt sie hinter seine Fassade blicken, die er in seinem Auftreten und Gehabe gekonnt zeigt. Dem erfahrenen Blick wird Selbstdarstellung genauso offensichtlich wie etwa Angst, Unsicherheit oder mangelnde Genauigkeit. Nicht umsonst finden Kunden es „immer wieder erstaunlich, was aus der Handschrift ablesbar ist“.

Nach Crépieux-Jamin ist Graphologie „eine Wissenschaft, was die Beobachtung, und eine Kunst, was die Anwendung anbelangt“, eine Herausforderung, die sich jedem Graphologen mit jeder Handschrift neu stellt.

Was sagt die Handschrift über den Schreiber aus?

Sie gibt Einblick in den Wesenskern eines Menschen und lässt Aussagen zu über Energiepotenzial, Stabilität, Intellekt, Tatkraft, Willen, Gefühl, das allgemeine Auftreten, Sicherheit, Ausgeglichenheit, usw. Die Erkenntnis, welche Eigenschaften stärker und welche nur mangelhaft ausgebildet sind, gibt die Möglichkeit, ein Persönlichkeitsbild des Schreibers zu zeichnen.

Für berufliche Fragen findet man Auskunft über das Arbeitsverhalten, z.B. Engagement, Genauigkeit, Teamverhalten, Führungskompetenz, soziales Verhalten im Sinne des Kontaktverhaltens, über Geltungsstreben, Zielorientierung, Strukturiertheit, Ausdauer, Belastbarkeit, analytisches Denkvermögen, Überblick u.v.m.

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Artikel im pdf-Format (Titel bitte Anklicken): Graphologie und Handschriftenvergleichung (Brandner, Charkow, Gosemärker, Nürnberger 2013)

Presseartikel, Reportage

Artikel im pdf-Format (Titel bitte Anklicken):

- Was Schrift und SMS verraten (Redaktion: Elisabeth Schneyder), News Leben, Nr. 6, Juni 2014

- Was die Handschrift im Gehirn bewirkt (Christian Marquardt), Wiener Zeitung, 11. Februar 2015